Wenn du die Elastizität bei Stoffen herausfinden möchtest, dann habe ich hilfreiche Spezialisten-Tipps und eine PDF zum Download für dich.
Wenn du Unterwäsche und Dessous, oder auch andere Kleidung nähst, dann hast du dich zwangsläufig schon mal mit dem Thema “Elastizität von Stoffen herausfinden” auseinandergesetzt. Die Elastizität gibt an, wie weit sich ein Stoff, also eine textile Fläche vom Ausgangsmaß aus dehnen lässt und im besten Fall auch wieder in die ursprüngliche Form zurückspringt. Dieser Wert wird in Prozenten angegeben und wird in vielen Schnittmustern und deren Anleitungen angegeben.
Achtung: Durch die Dehnung darf es sein Ausgangsmaß, das der Stoff in entspanntem Zustand aufweist, nicht verlieren!
Die Elastizität ist eine wichtige Eigenschaft von textilen Flächen. Weißt du auch wieso? Sie ermöglicht den elastischen Stoffen, die du während der Ausübung deines Lieblings-Hobbys verarbeitest, sich zu dehnen und wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Denn das ist besonders wichtig bei Kleidungsstücken, wie Unterwäsche oder auch anderen eng anliegenden Kleidungsstücken, die auf deinem schönen, wertvollen Körper sitzt und sich an Bewegungen anpassen soll. Wenn du k.triny* Schnittmuster kennst, weist du, dass sie meist auf elastische Materialien ausgelegt sind. Du findest sie auf dieser Website im Shop-Bereich.
Um einen hautengen Body, wie diesen zu fertigen, ist es nötig, dass dein Material elastisch ist und sich um deinen Körper herum anschmiegt. Mit einer Webware, die unelastisch ist, würde eine solche körperbetonte Linienführung nur bei zu einem gewissen Maße möglich sein. Zum Einstieg wäre ein Reißverschluss oder anderes Verschlussmittel im Rückenbereich nötig. Weiter Abnäher wären dazu nötig, den Stoff genau um die Körperformen zu legen und Falten müssten in der Konstruktion eingearbeitet werden, damit eine Bewegungsfreiheit ermöglicht wird.
Doch wie findet man eigentlich die Elastizität von Stoffen heraus?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Elastizität von textilen Flächen zu prüfen, und jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden werde ich die gängigsten Methoden beschreiben und erläutern, wie man sie durchführt. Manche davon sind einfach für dich zu Hause nachzumachen, für andere benötigt man spezielle Ausrüstung oder Maschinen. Im weiteren Verlauf dieses Blogbeitrags werde ich dir eine nützliche Hilfe zum selber Testen zur Verfügung stellen.
Methode 1 ist dafür vorgesehen, eine generelle Elastizität anhand der Knitterung herauszufinden:
Der Knittertest
Beim Knittertest wird der Stoff zu einer Kugel zusammengeknüllt und für einige Sekunden festgehalten und mit Druck versehen. Wenn er danach glatt bleibt und wenig bis keine Falten hat, die zudem schnell wieder in ihren glatten Ursprungszustand zurückspringen, weist er eine gute/hohe Elastizität auf. Wenn er hingegen Falten oder Knitter aufweist, hat er eine schlechte/niedrige Elastizität. Diese Methode ist einfach und erfordert keine speziellen Geräte, aber sie ist nicht sehr präzise und eignet sich nicht für alle Textilien. Vor allem gibt es keine Faustregel dafür, wie viele/starke Falten welche prozentuale Elastizität ergeben. Dier Test kann lediglich unterstützend Aufschluss darüber geben, ob eine Dehnbarkeit enthalten ist.
Ergo: Dieser Test sagt nichts über die konkrete Elastizität aus, nur, dass dieses Material eine Elastizität besitzt.
Methode 2 ist die einfachste Möglichkeit, mit der du zu Hause ohne viele Hilfsmittel herausfinden kannst, wie elastisch der Stoff ungefähr in Prozenten ausgelegt ist:
Der Zugtest
Beim Zugtest wird der Stoff an beiden Enden (am besten über die gesamte Breite des Teststücks) festgehalten und langsam auseinandergezogen. Dabei wird die maximale Dehnung (das heißt, nicht überdehnt, so dass sich die Höhe des Probestücks ändert und dazu eine Mechanische Dehnbarkeit hinzugibt) gemessen, die der Stoff aushält, bevor er sich nicht mehr dehnt. Die Messung kann mit einem Messgerät durchgeführt werden oder einfach von Hand mithilfe eines Maßbands oder meiner PDF Vorlage. Ein 10 x 10 cm großes Stoffstück, das sich in Querrichtung auf 14 cm (also vorab 10 cm und dann 4 cm mehr) dehnen lässt, weist 40% Elastizität auf.
Diese Methode ist präziser als der Strecktest, da man die maximale Dehnung des Textils bestimmen kann. Allerdings ist sie etwas aufwendiger und erfordert in der Industrie ein spezielles Messgerät.
Für Hobbyschneider reicht es meist aus, die ungefähre Elastizität zu ermitteln, um die Eignung für ein passendes Schnittmuster zu bestimmen. Hierzu gibt es von k.triny* lingerie eine Vorlage zum Download als Geschenk von mir.
Methode 3 ist eine einfache, dennoch keine präzise Möglichkeit um eine Aussage über die Elastizität eines Stoffs zu treffen:
Der Strecktest
Eine einfache Möglichkeit, um die Elastizität eines Materials zu prüfen, ist der Strecktest. Hierbei wird das Textil zwischen den Fingern gehalten und leicht gedehnt. Wenn das Textil sich dehnt und dann wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, hat es eine gute Elastizität. Wenn es sich nicht dehnt oder nicht in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, hat es eine schlechte Elastizität, wohl aber eine gute Dehnbarkeit. Vergleichbar mit einem Gummi vs. eines Kaugummis. Ein Gummi springt in seinen Ursprungszustand zurück, wenn er nicht überdehnt wurde. Ein Kaugummi, an dem man zieht dehnt sich lange, springt allerdings nicht zurück.
Diese Methode ist einfach und schnell, aber nicht sehr präzise. Außerdem ist sie nicht für alle Textilien geeignet, da manche Textilien nur wenig elastisch sind und somit schwer zu dehnen sind.
Nützliche Helferlein, die dir bei deinem Lieblingshobby nützlich sein können, die auch ich verwende (*Amazon Affiliate Links):
Methode 4 lässt sich in einem durchschnittlichen Haushalt nicht ohne weiteres durchführen, da du hierfür spezielle Messgeräte verwenden musst :
Der Rückstelltest
Beim Rückstelltest wird der Stoff für einige Sekunden gedehnt und dann losgelassen. Die Zeit, die das Material benötigt, um in seine ursprüngliche Form zurückzukehren, wird von Maschinen gemessen. Wenn der Stoff schnell und vollständig zurück federt, hat er eine gute/hohe Elastizität. Wenn er dagegen langsam und unvollständig zurück federt, hat er eine schlechte/geringe Elastizität. Diese Methode ist präzise und einfach durchzuführen, erfordert aber ein spezielles Messgerät, um die Zeit zu messen. Große Industrieunternehmen greifen auf diese präzisen Mittel zurück. Für manche textilen Projekte zählt jeder Micrometer, für uns im Hobbybereich ist solche Präzision nicht lebensentscheidend.
Nun weißt du, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um Elastizität bei Stoffen herausfinden.
Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Die Variante, die ich Hobbyschneidern empfehle, ist der Zugtest, um die ungefähre prozentuale Elastizität herauszufinden. Dieser ist zu Hause natürlich nicht so präzise durchzuführen, wie in einem Betrieb mit speziellen Maschinen, ist aber eine tolle Möglichkeit für dich. Dazu habe ich dir eine Vorlage zum Download erstellt, die ich dir gerne zur Verfügung stellen möchte.
Einen letzten Hinweis möchte ich an dieser Stelle noch geben. Es gibt eine MECHANISCHE DEHNBARKEIT bei einigen Materialien.
Dies bedeutet, dass beispielsweise Webware durch die Gewebestruktur bei einer Zug-Ausübung auch leicht elastisch oder dehnfähig wirkt. Das kennst du vielleicht, wenn du den Knie-Bereich an deinen Stoffhosen betrachtest. Manchmal sind diese Stellen ausgebeult und erst wieder in ihrer Ursprungsform, wenn du sie gewaschen hast. Dies liegt an der Webart von Kett- und Schussfäden. Eine Flexibilität lässt sich auch in Form einer mechanischen Dehnbarkeit erzeugen, wenn du deine Schnittteile in Diagonalem Fadenlauf zuschneidest. Dies wird häufig bei Kleidern aus Leinen oder reiner Baumwolle angewendet. Betrachte deine Kleidung genau, dann wirst du so einige Wunder entdecken.
Schau dir gerne mein kurzes Video hierzu an. Darin kannst du alle Methoden noch einmal visuell nachempfinden.
Willst du wissen, ob deine Stoffe elastisch genug sind, ein bestimmtes Dessous oder Lingerie Schnittmuster zu nähen oder um beim Tragen deinen Bewegungen zu folgen? Dann habe ich hier vier gängige Methoden für dich, um die Elastizität deiner textilen Flächen zu testen in einem Blogbeitrag zusammengefasst! Vom Strecktest bis zum Rückstelltest habe ich die relevanten für dich ausprobiert und zeige dir, wie es geht. Probiere es aus und finde heraus, ob deine Lieblingsstoff geeignet ist, dein neues Unterwäsche-Schnittmuster daraus zuzuschneiden und zu nähen.
Kennst du schon die Schnitte aus Webware aus dem Hause k.triny* lingerie, bei denen du völlig auf Elastizität verzichten kannst?
Diese kurze Variante der French-Knickers ist besonders gut geeignet, um daraus das Unterteil einer Schlafkombi zu nähen. Aus Webware hat sie den kühlenden Effekt, den ein kurzer Sommer-Zweiteiler braucht, um darin warme Nächte zu verbringen und bei einer Tasse Kaffee am Frühstückstisch die Sommersonne zu genießen.
Diese French-Knickers lässt sich nicht nur als Damen-Badeshorts anfertigen, du kannst sie auch als kurze Shorts für deinen Urlaubsausflug oder Sommeroutfit selber nähen. Aus fließender Webware macht sie eine tolle Figur, aber auch aus Nicki oder Frottierware. So kannst du daraus eine Retro-Variante anfertigen.
Mein Bademantel-Schnittmuster ist ein ganz besonders edles Teil. Du kannst ihn in fließendem Viskose-Stoff genau so gut anfertigen, wie aus schwerem Flanell. Ganz, wie er in deinen Morgen hineinpasst. Ich selbst habe 3 dieser tollen MornyngStars im Schrank. Lang, kurz und mittellang mit und ohne Kapuze. Du hast bei jedem neuen Projekt viele Variationsmöglichkeiten.
Dieses Pyjamas-Set ist in Zusammenarbeit mit meiner tollen Kollegin und Freundin Nikolett von SCHWALBENLIEBE entstanden. Die Schlafhose von k.triny* die Hemdbluse als Kombi dazu von Schwalbenliebe sind eine wärmende Variante für deine kühlen Wintertage. Nähe den Pyjamas zum Beispiel aus flauschigem Flanell (und entdecke den Blogbeitrag dazu, indem du HIER klickst).
Vielen herzlichen Dank! Es war sehr lehrreich. Ich freue mich!
Liebe Grüße Rosmarie